eines Tages
29 Dezember 2008
wie unterschiedlich
die Tage doch an uns vorübergehn
auf ihrem Weg in die Vergangenheit
eines Tages wird mich einer
mit sich ziehn
und ich frag‘ mich
wird es ein dunkler
ängstigender sein
oder einer
voller Hoffnung und Glückseligkeit
eine Stimme
27 Dezember 2008
etwas Rauhes und Lachendes
eine Stimme wie
Bartstoppeln beim Nassrasieren
klingt an mein Ohr
ich hatte sie eingeschlossen
in jene Kiste
gebaut aus Trümmern
meines Schiffbruchs
zusammen mit Bildern
Zetteln und Karten
Erinnerungen…
sie flattert umher
wie ein dem Käfig
entwichener Vogel
Wintersonnenwende
21 Dezember 2008
der Regen
finster und schwer
wie ein trauriges Herz
bleibt unbeeindruckt
von Zäunen und Mauern
Vergangenheit und Zukunft
kennt nur das Jetzt
ein Sonnenstrahl
golden und wärmend
wie ein unverhofftes Lächeln
durchbricht
Dunkelheit und Kälte
wispert kaum hörbar:
die Tage werden länger
die Formel
9 Dezember 2008
wir stampfen!
stampfen
unseren Müll
unsere Gifte
unseren Gen-
…Reis
…Mais
…Soja- und
…Tomaten-Scheiß
so lange
in diese Erde
bis sie platt ist
und wenn sie dann platt ist
denken wir uns eine Formel aus
die sie wieder rund macht
(Hier war ein wunderschönes Blumenbild von Herrn Murakami. Ich nenn‘ es: „Lachende Blumen auf einer Kugel“. Wie ich durch einen wohlmeinenden Blogfreund erfuhr, kann besagter Herr sehr unangenehm werden, wenn man seine Bilder unautorisiert veröffentlicht. Zum Trost malte mir Harry ein Blumenbild.)
Traum
7 Dezember 2008
etwas Leichtes und Schönes
ein Kranich vielleicht
durchzieht meine Träume
– verleiht mir Flügel
er kündet
von Abschied und Wiederkehr
– dem ewigen Kreis
ich lächle und schweige
hebe meine Schwingen